„Ist sie ansprechbar? Kann sie sich verständlich machen?“ – „Hast Du genug zu Essen und zu Trinken und ist es warm genug? Wie ist Dein Schlafplatz?“
Das sind die Fragen, die grundlegenden Fragen, die eine erfahrene Frau stellt: Nach einem Schlaganfall einer Angehörigen – das eigene Kind.
Das sind die absoluten Grundbedürfnisse, die wir bei kleinen Kindern oder eben plötzlich auch bei menschlichem, temporär eingeschränktem Gesundheitszustand abfragen:
Verstehen und verstanden werden; Unterkunft, Nahrung und Kleidung.
Wie erkennt man Menschen?
Es gibt Typenlehren über Menschen. Es gibt aber auch die Einteilung in Wesensmerkmale, die man versucht, bei Menschen in Kategorien zu ordnen.
Warum Typentheorien?
Um Menschen zu ‚erkennen‘, zu verstehen, vielleicht auch besser einsetzen zu können, im Berufsleben. Oder private Beziehungen sinnvoller gestalten zu können.
Die ‚Basics‘ sind keine Typen
Ich denke, dass es darauf ankommt, sich über die Grundbedürfnisse der Menschen klar zu werden!
Die Grundbedürfnisse sind etwa Essen, Trinken, Kleidung und Unterkunft. Danach die Bedürfnisse nach menschlicher Gemeinschaft, im weiteren Sinne, Familie und Freundschaft. Im engeren Sinne körperliche und geistig-seelische Liebe, sich ‚Verbunden-Fühlen‘.
Der Irrtum über die Coolness – „Menschen, nicht Gurken“
Wer einmal verstanden hat, dass Coolness eigentlich nicht zu den menschlichen Grundbedürfnissen zählt – sondern eine Verhaltensweise ist, die durch Kriege (vor allem) aufgedrängt wird, versteht seine Mitmenschen besser.
Die Maslowsche Bedürfnispyramide fasst es sehr gut zusammen und macht es einfach bildlich erkennbar: diese Ebenen der Bedürfnisse, an deren Spitze das Bedürfnis nach Selbstentfaltung der eigenen Fähigkeiten und deren Anerkennung steht.
Man muss nicht Maslows Modell nutzen. Wie immer in den Wissenschaften, gibt es dazu pro und contra.
Aber mit den Jahren, wenn man eine Menge Menschen kennen gelernt und erlebt hat; wenn man außerdem selbst schwere Zeiten durchgemacht hat, merkt man, dass es immer zuerst ‚Basics‘ sind, auf die es ankommt.
Sich Verbunden-Fühlen – Liebe in ihren Spielarten
Ob Maslow oder andere Wissenschaftler oder Kulturen, in denen dieses Bewusstsein noch lebendig ist, sie alle wissen:
Sich-Verbunden-Fühlen ist ein ganz wesentliches, menschliches Bedürfnis. Weit in die Jugend hinein kann es als elementar empfunden werden, abgelehnt zu werden.
Das mag auch damit zusammenhängen, dass aus der „Herde“ ausgestoßen zu werden in früheren Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte einem Todesurteil gleich kam. Überleben war nur in der Herde möglich.
Aber woher auch immer stammend: Sich-Verbunden-fühlen ist elementar. Sich abgelehnt und dadurch verletzt zu fühlen, auch.
Daher kommt dieser Drang nach Anpassung bei vielen Menschen: Bloß nicht auffallen, erst recht nicht negativ, bloß dazugehören.
„Mainstream“
Das hat gute und schlechte Konsequenzen: Anpassung und allgemeine Regeln des Zusammenlebens sind notwendig, um das Zusammenleben zu ermöglichen.
Die Kehrseite:
Wer das „Anders-sein“ nicht mehr annehmen kann, der wird selbst in ein Korsett der Gedanken und Gefühle gezwängt.
Das hat Sigmund Freud geholfen, aufzuklären.
Wer das Anderssein nicht mehr annehmen kann, wird fundamental, um nicht zu sagen, faschistisch in der Anschauung, es gebe nur eine, richtige, spezifische Art von Verhalten und Aktionen. Alles andere muss ausgegrenzt oder gar vernichtet werden.
Plädoyer
Wissen und ein Bewusstsein schaffen, dass der Mensch mehr ist, als die Summe seiner Teile – oder zählbarer, von der Ratio gesteuerter Standardaktionen – kann helfen.
Offenheit, Toleranz und Verstehen und manchmal Verständnis zu fördern.