Populisten – Inflation – Wirtschaftskrise sind die Probleme – Migration ist eine LÖSUNG!

Wanderungen – Diversität – Szene: Film Ice Age (2000) – Bild: ©20th Century Fox

„Früher lehrten die Griechen uns die Philosophie – heute leeren sie die Mülleimer.“

Das ist ein nicht mehr ganz neuer Spruch, der die bittere Wahrheit auf den Punkt bringt:

Die Einwanderung ist Teil unserer mitteleuropäischen Kultur. Nicht erst seit ein paar Jahrzehnten. Aber schon seit den 1950er Jahren waren wir in dieser Region von den einwandernden Fachkräften und (Mit!-)arbeitern aus anderen Ländern angewiesen!

Das sogenannte „Wirtschaftswunder“ nach dem zweiten Weltkrieg wäre ohne sie nicht möglich gewesen!
Ganze Marketingkampagnen wurden im Süden Europas breit aufgestellt geführt, um Fachkräfte nach Deutschland zu holen!

Die Rente, wie wir sie kennen, wird mit den Geburtenraten der letzten Jahrzehnte nicht ausreichen, das ist schon seit mindestens 30 Jahren bekannt.

Momentan gibt es auch einen massiven Fachkräftemangel, der nur durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Ausland einigermaßen gedeckt werden kann.

Und früher? ‚Da war doch alles besser‘? Einfacher? „Deutsch…????“

Vom 4. bis zum 6. Jahrhundert fand die „Völkerwanderung“ statt: Ganze Völker fingen aufgrund von Kriegen und klimatischen Veränderungen an, zu wandern. Sie breiteten sich allein in Europa über den gesamten Kontinent aus und wurden lustig durchmischt.

Die Forschungen dazu (Dokumentation Reihe „Terra X“, ZDF) sind nach wie vor eine spannende Wissenschaft – ereignisreich, bildreich – und eben nicht einseitig!

Es ist wesentlicher Teil der Ergebnisse der Forschungen von Geschichte und Archäologie, dass Völker, die sich abschotteten, ziemlich bald untergingen.

Wer sich öffnet und integriert, kennen lernt, kann bereichert werden – durch Kultur, Kunst, Musik und Lebensart!

 


Anmerkung zu den verwendeten Medien des Animationsfilms:
„Wenn Du es nicht einfach erklären kannst, hast Du es nicht gut genug verstanden.“
(Albert Einstein, zugeschrieben.)

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – Demokratie und Pluralität… Großmut

French Revolution, painting – Abstract drawing style, courtesy pixabay.com

Die französische Revolution fand Ende des 18. Jhdts. statt, genau: 1789. Die drei Grundideen, die sie den westlichen Demokratien bis heute als Gerüst mitgegeben hat, lauten „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“.

Freiheit und Brüderlichkeit lassen sich offenbar einfacher erklären, als das Prinzip der Gleichheit. Ich habe immer wieder erlebt, dass man es mit „Gleichförmigkeit“ oder auch „Angepasstheit“ verwechselt.

„Gleichheit“ meint aber die Geltung der ‚Glieder‘, der Mitglieder einer Demokratie, vor dem Gesetz. Ebenbürtigkeit.

Gleichheit im Sinne zu verstehen und umzusetzen, wie es auch in der Zeit des Nationalsozialismus umgesetzt wurde, als „Gleichschaltung“, ist ein Trugschluss. Sie führt zu Katastrophen, auf die Dauer. Zu Diktatur, Unterordnung und – Stillstand.

Denn wo neue Ideen und andere Umgangsformen – im Rahmen der Gesetze – abgelehnt werden, kehrt Stillstand ein. Gleichmut. Gleichmut ist gleich zu setzen mit Gleichgültigkeit.

Gleichgültigkeit endet in tumber Gleichmacherei. Abweichungen werden nicht nur nicht geduldet – sondern sogar verfolgt.

Erkenntnis und Mut zur Andersartigkeit – Pluralität – sind nachweislich Wege zu Fortschritt, Entwicklung und – Innovation.

Manchmal braucht das Mut. Aber:

Mut ist eben auch nicht, keine Angst zu haben. Sondern (manchmal) Angst zu haben – und trotzdem zu tun, was nötig oder wichtig ist.

“Wir lassen uns unsere Vorurteile nicht durch Tatsachen verderben” – oder: Touristen, weltweit – oder: Singlefrauen

Paradebeispiel der Vorurteile, wie man sie überall findet: Diese französische Komödie bringt es frech – und teils überdeutlich – auf den Punkt. 

“Wir lassen uns unsere Vorurteile nicht durch Tatsachen verderben.“ Diesen halb-ernsten Scherz machte mein Vater manchmal angesichts verbohrter Betonköpfe, die nur noch ihre Vorurteile sahen. Oft nicht ‘mal in der Lage waren zu verstehen, dass sie Vorurteile hegten – und anwendeten.

Egal, wohin man auf der Welt auch geht – man wird immer wieder Vorurteilen begegnen; Ostfriesen gelten in Deutschland als merkwürdig, ohne es zu sein. Bayern gelten als sturköpfig und teils begriffsstutzig, ohne es zu sein. Schwaben gelten als naiv und etwas weltfremd, ohne es zu sein. Rheinländer gelten als oberflächlich und das ganze Jahr lang im Faschingsfieber – ohne es zu sein. Berliner… Sachsen… …

Der Himmel ist überall blau. Oder auch: “Die Sonne bescheint Gerechte und Ungerechte.”

Es bedeutet, dass Menschen niemals eine homogene Masse bilden; es mag Tendenzen geben, aber oftmals sind sie so überdeckt von regionalen, schichtenspezifischen und familiären Prägungen, dass es eigentlich unmöglich ist, jemanden zuerst nach seiner Nationalität – oder auch nur seiner Region – erschöpfend einzuordnen oder gar zu beurteilen.

Eine einfache Übung ist diese:
Man schaue sich an, wie allgemeine Aussagen und Vorurteile über die eigene Region oder Nationalität oder Kultur lauten – und schaue dann, ob man sich damit auch nur marginal identifizieren kann…

Genauso (un)wahrscheinlich ist nämlich die Übereinstimmung anderer Menschen mit den Vorurteilen, die es über sie gibt.

Das gilt für mancherlei Gruppen und Gruppierungen – im Guten wie im Schlechten; nur weil eine Gruppe sich daneben benimmt, heißt es nicht, dass alle anderen dieser Provenienz ebenso sind.

Und nicht zuletzt gilt das für das Vorurteil, das es Singelfrauen gegenüber gibt: Sie seien leichtlebig und im Grunde leichte Beute…

Um Menschen zu beurteilen, sind drei Dinge wesentlich: Menschenkenntnis. Weitblick. Weltoffenheit. Denn: „Menschenkenntnis kommt von ‚Menschen‘ und ‚kennen‘.“

Als Deutsche in Wien – Anfang oder: Die elegante Art, es nicht eilig zu haben

Vienna rooftops at dusk
Wien ist eine so oft besungene und von Legenden und Geschichten überzogene Stadt – Faszination muss also nicht erklärt werden?

Doch, es ist keine Selbstverständlichkeit – erst recht in unserem aufgeklärten Zeitalter – sich von Faszination ziehen zu lassen – und weg zu ziehen. Nach Wien.

Auch dies hat mich nach Wien gezogen: Die Atmosphäre, die vielleicht auch vom Klima mitbestimmt wird. Wenn das Wetter nicht gerade klirrend kalt ist, liegt eine Sanftheit in der Luft, die geradezu wie eine Liebkosung ist.
Der Wienerwald liegt bekanntlich um die Ecke; dort spürt man es deutlich und es wundert nicht mehr, dass hier der Walzer erfunden wurde. Mozart hat hier gewirkt, Strauß, Brahms, Schubert und noch viele andere.

Fast jeder, den man fragt, assoziiert mit Wien bedeutende geschichtliche Ereignisse oder künstlerische Besonderheiten. Nicht nur die Architektur der Prachtbauten ist beeindruckend… Sie prägt auch die älteren Stadtteile vor allem des Wiener Westens.
Es ist die Atmosphäre, die Wien aus anderen Großstädten der Welt herausragen lässt. Wien war und ist Weltstadt – aber es ist dieses gewisse Etwas, das man meistens mit Menschen verbindet: Die Ausstrahlung eines sanften und resistenten Stolzes. Auf die Geschichte – und die Kultur. Kultur ist in Wien geradezu allgegenwärtig. Man kann nicht durch diese Stadt gehen, ohne davon berührt zu werden.
Alte und bemerkenswerte Häuser, Paläste, Museen, Theater und Konzertsäle liegen auf Schritt und Tritt entweder am Weg oder um die nächste Ecke.

Der Österreicher als solcher ist charmant. Besonders der männliche. Nachdem sich hartnäckig das Gerücht hält, die Italiener hätten ihre berühmte Verführungskunst (Stichwort: Latin Lover) verloren, scheinen die Österreicher die neuen Italiener zu sein.
Ich arbeite in einer Softwareentwicklungsfirma und es gibt kaum eine charmantere und feurigere Sorte Mitmenschen, als die Entwickler. Das fällt mir hier besonders auf. Es gilt meiner Erfahrung nach auch für Deutschland. Aber hier scheint es noch eine Qualität von Lebenskunst zu geben; ein verschmitztes, bisweilen spitzbübisches Lächeln, dabei der kleine Wortwitz, die Pointe im Lächeln fast verborgen.

Doch was mich ganz besonders beeindruckt hat, ist die fehlende Hektik. Wiener und Wienerinnen haben es (meistens) einfach nicht eilig.
Man hastet nicht von Termin zu Termin, sondern begibt sich.
Besprechungen fangen auch `mal 10-15 min später an.
Und wenn man nicht ausnahmsweise einmal sprinten muss, einen bestimmten Zug noch zu erreichen – hat man Zeit!

Dieses kostbare Kulturgut – hier gilt sie noch.

Das ist es, was ich hier beinahe am meisten liebe: Die elegante Art, es nicht eilig zu haben.

 


Anmerkung:

Mir scheint mehr und mehr, dass Menschen den obigen Text wörtlicher nehmen, als er je gemeint war.
‚Blog‘ als Begriff stammt als Verkürzung ab vom englischen ‚Weblog‘ und bezeichnet ursprünglich so etwas wie ein ‚Webtagebuch‘.

Das heißt, subjektive Gedanken und Gefühle und Beobachtungen werden / wurden ‚zu Papier gebracht‘, also in irgendeiner digitalen Form gespeichert und online zugänglich gemacht.
Am besten vergleichbar mit dem, was in Zeitungen die Kolumne war – und ist.

Die literarische Form (Genre) der Kolumne wiederum folgt(e) auch bestimmten Regeln:
Meist sehr kurz zeichnete sie Ideen oder Gedanken oder auch Beobachtungen des Autors nach, die teils auch ironisch oder sarkastisch sein konnten.
Sie ist in ihrer hoch entwickelten Ausführung zugleich eine Kunstform und es wurden schon Preise dafür vergeben. Gute Kolumnisten waren geschätzt, sind es teils nach wie vor und konnten die Auflage einer Zeitung oder Zeitschrift sehr positiv beeinflussen.

Meine Ausführungen oben sind zugleich eine Art und Weise, Vermutungen und Beobachtungen zu dokumentieren und zu kolportieren. Denn Vieles, das Menschen denken oder wünschen, äußern sie nicht.
Man sieht es ihnen aber dann recht leicht an, wenn man beobachten gewöhnt ist. In diesem Zusammenhang lässt sich auch das Forschungsgebiet der Körpersprache nennen. Wir alle kommunizieren auf mehreren Ebenen, nicht nur rein verbal.

Dies hier im Detail auszuführen, würde den Rahmen sprengen. Wen das Thema genauer interessiert, dem empfehle ich folgende Lektüre:

    • Samy Molcho als populärwissenschaftlicher Vertreter zu Grundideen um das Wissen zur Körpersprache.
    • Körpersprache ist Teil der Forschungsgebiete Psychologie und Kommunikationswissenschaften.
    • Wer es noch unterhaltsamer mag, dem seien die Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle über den fiktiven Detektiv Sherlock Holmes empfohlen.
    • Es sollten außerdem unbedingt die großen Dichter des 19. Jahrhunderts genannt sein, die noch Zeit hatten, in ihre Geschichten und Romane genaue Beobachtung einfließen zu lassen:
      • Besonders natürlich eine kleine Auswahl der großen Russen: Lew Nikolajewitsch Tolstoj, Fjodor Michailowitsch Dostojewski, Iwan Gontscharow oder auch Alexander Puschkin.
      • Die großen in England wären als Beispiele Charles Dickens, Robert Louis Stevenson, Wilkie Collins, die Schwestern Brontë oder auch Jane Austen, dies auch nur eine sehr kleine Auswahl.