Schuldenbremse oder “Kaputt-Sparen”? – Profit ODER Zukunft? – Das Prinzip Hoffnung

Collage von 5 Bildern mit Windrad, Zug, Symbol für Gesundheitspflege, Vernetzung, Wissen und Bildung
(Bilder lizenziert via Adobe CC, meine Collage)

Seit ich denken kann, buchstäblich, ist es scheinbar die gleiche Diskussion, in Wirtschaftskrisenzeiten besonders: Investieren in öffentliche Haushalte und alles, was damit zusammenhängt und wichtig ist für die Zukunft?
Oder sparen…?

Es sollte allen klar sein, dass einige Säulen besonders wichtig sind, um unsere Gesellschaft ‘mental und physisch’ gesund und fit zu halten: Dazu gehören Bildungseinrichtungen, also Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Hochschulen und Fördermaßnahmen.

Warum?
Weil Innovation auf Wissen beruht.
Was ist das eigentlich? Innovation ist ein anderer Ausdruck für Erfindergeist; es kann aber auch bedeuten, dass Menschen in der Lage sind, vernetzt und weitsichtig zu denken.

Innovation brauchen wir schon deshalb, weil wir durch die Klimakrise weiter an neuen Lösungen und besseren Wegen der Energiegewinnung arbeiten und diese umsetzen müssen.
Wir brauchen alternative Konzepte von Wirtschaft, damit “Erfolg” nicht mehr nur an ständigem Wachstum gemessen werden braucht!

Wissen zur Geschichte ist wichtig, um rechtspopulistischen Laberern widerstehen und ihnen etwas entgegen setzen zu können.

Wissen zu Erkenntnissen früherer Zeiten kann wichtig werden, wenn es gilt, alte Methoden der Gesundheitspflege modern zu nutzen.

Wir brauchen kluge Investitionen in die Zukunft, um Logistik und Verkehr ‘am Laufen’ zu halten. Zukunftsorientiert und nachhaltig.
Gerade die Deutsche Bahn ist da wichtig: Sie stellt Infrastruktur sicher und ist eine nachhaltige Möglichkeit, CO2-Belastungen zu minimieren.
Zugleich steht aber die Automobilindustrie mit all ihren Zulieferern in der ‘Warteschleife’ und droht natürlich (auch) mit Arbeitsplatzverlusten, wenn ihre Bedingungen erschwert werden; oder Beschäftigungsmodelle gerechter werden sollen.
Aber mittlerweile ist die DB leider – zumindest momentan – auch international zur Lachnummer geworden. Das war nicht immer so!
Sie galt über Jahrzehnte, wenn nicht fast zwei Jahrhunderte als beispielhaft.
Das können wir in Deutschland besser!

Die gegenseitigen Abhängigkeiten sind komplex.

Aber zu glauben, das ständiges “Mosern” uns weiterbringt, ist zu kurz gedacht.

In der Demokratie sollen Lösungen diskutiert werden können. Es soll außerdem Minderheitenschutz gewährleistet sein.
Meinungsfreiheit.
Pressefreiheit.
Rechtssicherheit.
Menschenrechte.
Nachhaltigkeit.

Diskussionen sind wichtig.
Aber die Ziele müssen im Auge behalten werden, um dann komplex und vernetzt “vom Ziel rückwärts” zu denken, zu diskutieren und zu planen.

Die Verflachung der Informationen der öffentlich-rechtlichen Sender durch “Verschlankung” im Sinne der Kostensenkung kann das falsche Signal sein!
Denn das Netz ist übervoll mit Fehlinformation.
Das Gegengewicht mit verlässlicher Information muss sichtbar bleiben!

Ich appelliere an alle meine Leser, sich daran zu erinnern, dass wir in einer Gemeinschaft leben, weil wir als Menschen uns gegenseitig brauchen.

Wer unzufrieden ist – hebe die Hand – und mache mit!
Aber nicht nur meckern, sondern konstruktive Kritik üben.

Machtspielchen gibt es schon genug. Und sie könnten uns unsere Lebensgrundlage – unseren Planeten – kosten.

Das Märchen vom starken Mann – ‚Durchsetzungsvermögen ist laut oder gar nicht‘ – „Viel Führung gab’s und wenig Qualität“

IMage of two parts with screaming officer and screaming manager in business suit
(Images licensed via Adobe CC)

Hartnäckig hält sich das Bild vom lauten, autoritären Ton, um nicht zu sagen, ‚Führungsstil‘. Wer führt, ist laut und zeigt dadurch Durchsetzungsvermögen.

‚Kasernenhofton’…?

In der Tat, wenn man sich anguckt, woher diese Mär stammt, dann wird schnell deutlich: Sie entstand in der Geschichte durch die militärischen Gepflogenheiten:
Wer nicht spurt, wird rund gemacht, zunächst angebrüllt, am besten vor „versammelter Mannschaft“.
Wenn das nichts fruchtet, wird er schikaniert, bis ihm die Tränen kommen.
Wenn dann noch kein Rückgrat endgültig gebrochen wurde, wird ‚gefeuert‘.

Was man dadurch erreicht, ist an und für sich der Wunsch des „Kanonenfutterproduzenten“ Militär:
Angepasste, einförmige, fast willenlose Gummigeschöpfe, die sich auch in den Tod brüllen lassen – und wenn es nur ist, um dem Militärleben endlich zu entkommen, aber die Familie trotzdem versorgt zu wissen. Durch die Witwen- und Waisenrenten.

Und auf solch einer Führungs(un)kultur sollen dann selbständiges Denken oder gar Innovation florieren?

„Viel Führung gab’s und wenig Qualität‘, möchte ich dazu sagen.

Es geht nämlich auch anders. Durch Überzeugungskraft, weil man von seinen Ideen und Zielen selbst ausreichend überzeugt ist; dennoch offen für neue Sichtweisen. Diskussion zulassen kann, ohne das sofort als Autoritätsverlust zu betrachten.

Führung, die auf Menschen und Miteinander setzt, auf Echtheit und zugleich Vorsicht im Umgang miteinander, kann Dinge erreichen, die unmöglich scheinen: Versöhnen.

Die Weltgeschichte ist voll von guten Beispielen. Zwei fallen mir dazu ein:

    • Lawrence von Arabien, der durch Wertschätzung und Kenntnis der Geschichte vollbrachte, was Generationen vor ihm verwehrt war: Die arabischen, zerstrittenen Stämme zu einen. (Seine Ziele waren leider höchst zweifelhaft: Er nutzte die Stämme dazu, Großbritannien Kriegsvorteile während des ersten Weltkriegs zu verschaffen.) Aber die Leistung als solche ist trotzdem bahnbrechend.
    • Angela Merkel, die als Bundeskanzlerin a.D. über 16 Jahre einen Führungsstil vorgelebt hat, der mehr war und ist, als das „Zusammenscheißen“ des Gegners.

Denn manchmal ist es wichtiger, den anderen als gleichberechtigten Gesprächspartner anzuerkennen; zu verhandeln – und ihn so ins Boot zu holen – oder dort zu halten.
Statt Autorität durch Auftrumpfen und scheinbare Macht zu demonstrieren…

Das gilt im Großen wie im Kleinen.

Unglück oder Freude? – Mitgefühl oder Mitleid oder: „Die Ungeduld des Herzens“

Salzburg - Blick durch die Felixpforte nach Südwesten auf den Mönchsberg
Salzburg, Kapuzinerberg: „Blick durch die Felixpforte nach Südwesten auf den Mönchsberg“ – Courtesy Wikimedia Commons, by Isiwal

Stefan Zweig ist einer der wundervollen Dichter der Weltliteratur Österreichs. Seine Texte sind gefühlvoll, voller Leben, Kummer und Freude und Liebe und Erkenntnis: Farbenfroh, anschaulich, bildhaft. Mit viel Herz – und viel Verstand. Er hat beschrieben, was den Unterschied ausmacht, ob wir Mitleid empfinden – oder Mitgefühl.

Mitleid beschreibt er mit diesem wundervollen Ausdruck: „Ungeduld des Herzens“; die Ungeduld, die wir empfinden können, als Menschen, dem Leid anderer gegenüber.
Vielleicht aus Sorge um unser eigenes Leben. Oder aus Sorge, wir könnten dem Leid oder Kummer anderer zu nahe kommen. Oder aus Hilflosigkeit.
Aber, eine Form der Distanzierung.
Im Gegensatz zum Mitgefühl. Das versucht, sich einzulassen.
Den Mit-Menschen im Anderen zu sehen.

Ich schreibe in diesem Blog vielleicht ähnlich wie manche Schriftsteller: Aus einem Drang heraus, mich mitzuteilen.
Mehr noch aus dem Wissen und dem Eindruck heraus, dass ich mittlerweile viel über das Leben gelernt habe.

Ich habe erlebt, wie es sein kann, wenn Menschen die ganze Bandbreite des Lebens annehmen, so gut es geht. In dem Wissen darum, dass manches nicht geändert werden kann. Das kann helfen, nicht „mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen“.

„What cannot be cured, must be endured.“

Aber auch:

Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Wir können nicht ununterbrochen glücklich sein. Das sind Momente.

Wir können froh sein, über die kleinen Dinge des Lebens.

Wir können Freude oder einfach ein Lächeln oder Lachen teilen.

Ich hoffe, dass mir das manchmal gelingt: Menschen zu ermuntern – oder ihnen durch  Erklärungsversuche etwas zu erleichtern.

Manchmal kann man sich in diesen modernen Zeiten allein fühlen.

Aber niemand ist wirklich allein. Denn andere sind in einer Gemeinschaft um uns, manchmal sichtbar, manchmal nicht sichtbar.

Freude teilen hilft in schweren Zeiten auch, immer.

Liebe – Menschen – Erkennen und Erkenntnis

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Bild lizenziert Adobe CC, meine Collage

„Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.“ So enden Märchen oft.

Unsere Ideen von der Liebe, der romantischen, umwerfenden, alles vor sich her treibenden, nicht enden wollenden Liebe scheinen daher zu stammen: Aus oft simplen Mustern der Märchen.

Liebe ist etwas komplexer, aber nicht so mysteriös, wie uns manche glauben machen wollen, die darüber auch schon geschrieben haben – oder Filme oder TV-Serien oder Theaterstücke gemacht.

Liebe kann manchmal durch Sehnsucht des einen entstehen – und scheinbare Erfüllung der anderen.

Es gibt das Gefühl, dass wir verstanden werden – vielleicht, so scheint es, das erste Mal in unserem Leben. Das kann sehr beglückend sein. Aber das muss nicht Liebe sein.

Es gibt das Gefühl, einen Seelenverwandten getroffen zu haben; das ist selten, so meine Erfahrung: Jemand, der ähnliche Erfahrungen und Gedanken und Sehnsüchte hat, wie wir selbst.

Ich denke selbst, dass die Voraussetzung für dauerhafte Liebe Selbsterkenntnis ist: Zu wissen, wer ich bin, wie, was ich brauche – und was nicht.

Besonders wichtig: Nicht davon auszugehen, jemand anderer sei für mein Glück verantwortlich.

Oder ich sei gar nur wirklich wertvoll als Mensch, wenn ich meinen Partner gefunden habe. Zu zweit bin.

Darum denke ich auch, dass Liebe mit Reife wachsen kann: Durch Selbsterkenntnis, mit Glück durch gemeinsam erlebte gute und schwere Zeiten.

Außerdem sind da natürlich in Partnerschaften die beiden Pole der Liebe: Die Zuneigung, Wertschätzung, Wärme – und die Leidenschaft.

Leidenschaft ist ab einem gewissen Punkt (nicht der G-Punkt, Herrschaften… 😉 ) sogar leichter: Mit Erfahrung, Lektüre – vor allem guter Lektüre – kann man über die Sachfragen viel lernen.

Aber – und hier kommt das ABER – alles das sind die Sachfragen.

Die emotionale Qualität, wie ich es gerne nenne, ist der Teil der Menschen, der Wärme und Nähe braucht, und geben kann. Und das geht nicht mit X-beliebigen Zufallsbekanntschaften. Denn das ist dann die „Selbstbefriedigung mithilfe des Körpers eines anderen“.

Je besser man (frau) sich kennt, desto besser kann sie abschätzen, mit wem sie Gesprächsthemen teilen kann. Wer auch offen genug ist, nicht nur Beglückung zu erwarten – sondern auch geben kann und will.

Und wer auch die schweren Zeiten, die Wut, die Ungeduld, kurz: die Schwächen des Anderen sehen und nehmen kann, als Teil des Lebens.

Denn wahre Liebe braucht Zeit, Geduld – und manchmal gute Nerven. Der persische Dichter Hafez hat es so ausgedrückt:

„Denn die Liebe erschien einfach am Anfang, stellte sich aber später als schwierig heraus.“

Dagegen sind „Bettgeschichten“ geradezu banal…und wer sich kennt und seine Empfindsamkeit genauso wie seinen ‚Kampfgeist‘ kennen gelernt hat, weiß, dass auch das nicht wirklich trivial ist…

Dies alles soll ermuntern:

Denn – das Wunderbare! ist: Liebe ist eines von den Dingen, die mehr werden, wenn man sie teilt!
Als Nächstenliebe, Freude am Leben – oder mit dem geliebten Partner.

„Leiden vermeiden“ – Das Gute in der Welt – Missionarischer Eifer

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Image by PIRO from pixabay.com

Es geht hier jetzt nicht um die Missionarsstellung 😉 – sollte der eine oder andere geneigte Leser das jetzt annehmen… Darüber, beziehungsweise über angelehnte Themen, habe ich an anderer Stelle schon geschrieben.
Es geht um das Prinzip des „Leiden vermeiden“.

Anders gesagt: Warum schreibe ich so viel – hier – und warum über diese Themen?

Ich weiß eine Menge über menschliche Grundbedürfnisse; ich weiß eine Menge über Schmerzen, durch meine Konstitution; deshalb weiß ich eine Menge über Gesundheit! Ich weiß eine Menge über Sichtweisen der verschiedenen Kulturen und wie Perspektive das Verstehen verändern und erweitern kann.

Ich habe Philosophie, Politik und Sprach- und Kulturwissenschaften studiert und mit M.A. abgeschlossen. Aus dem Elternhaus kommen Einflüsse hinzu. Mein Vater war Jurist und Coach zunächst in einem Konzern, dann selbstständig. Meine Eltern waren zeitlebens an genauer Analyse, an sozialen Themen und an Politik brennend interessiert.

Ich habe meine ganzes Leben lang viel gelesen, das sind inzwischen umgerechnet bestimmt zwei oder drei mittelgroße Bibliotheken.

Mich interessiert praktisch alles, was das Leben der Menschen – und das Leben auf dieser Erde – ausmacht.

Ich sehe Menschen aufgrund von Erfahrung und Wissen oftmals an, wie es ihnen geht. Was sie für eine Art Mensch sind.

Ich sehe ihnen oft auch an oder erfahre es manchmal, welchen Kummer sie mit sich tragen. Oder was sie sich wünschen…

Um all das Halbwissen, das durch Tradition und Gerüchte und Online- sowie Offline-Medien zu Kummer und Leid und Selbstkritik beiträgt, aufzuklären, schreibe ich in diesem Blog.
(Manchmal mache ich mir Luft, vor allem, wenn es um Politik geht.)

Emily Dickinson hat es einmal so ausgedrückt:

„VI
If I can stop one heart from breaking,
I shall not live in vain;
If I can ease one life the aching,
Or cool one pain,
Or help one fainting robin
Unto his nest again
I shall not live in vain.“

„Cool as a Cucumber?“ – Typisch! Typisch? – Menschen und ihre Bedürfnisse – Wiedererkennen…

Bild einer Sphinx die den Betrachter anblickt
Photo einer Sphinx – Bild lizenziert Adobe CC

„Ist sie ansprechbar? Kann sie sich verständlich machen?“ – „Hast Du genug zu Essen und zu Trinken und ist es warm genug? Wie ist Dein Schlafplatz?“

Das sind die Fragen, die grundlegenden Fragen, die eine erfahrene Frau stellt: Nach einem Schlaganfall einer Angehörigen – das eigene Kind.

Das sind die absoluten Grundbedürfnisse, die wir bei kleinen Kindern oder eben plötzlich auch bei menschlichem, temporär eingeschränktem Gesundheitszustand abfragen:

Verstehen und verstanden werden; Unterkunft, Nahrung und Kleidung.

Wie erkennt man Menschen?

Es gibt Typenlehren über Menschen. Es gibt aber auch die Einteilung in Wesensmerkmale, die man versucht, bei Menschen in Kategorien zu ordnen.

Warum Typentheorien?

Um Menschen zu ‚erkennen‘, zu verstehen, vielleicht auch besser einsetzen zu können, im Berufsleben. Oder private Beziehungen sinnvoller gestalten zu können.

Die ‚Basics‘ sind keine Typen

Ich denke, dass es darauf ankommt, sich über die Grundbedürfnisse der Menschen klar zu werden!
Die Grundbedürfnisse sind etwa Essen, Trinken, Kleidung und Unterkunft. Danach die Bedürfnisse nach menschlicher Gemeinschaft, im weiteren Sinne, Familie und Freundschaft. Im engeren Sinne körperliche und geistig-seelische Liebe, sich ‚Verbunden-Fühlen‘.

Der Irrtum über die Coolness – „Menschen, nicht Gurken“

Wer einmal verstanden hat, dass Coolness eigentlich nicht zu den menschlichen Grundbedürfnissen zählt – sondern eine Verhaltensweise ist, die durch Kriege (vor allem) aufgedrängt wird, versteht seine Mitmenschen besser.

Die Maslowsche Bedürfnispyramide fasst es sehr gut zusammen und macht es einfach bildlich erkennbar: diese Ebenen der Bedürfnisse, an deren Spitze das Bedürfnis nach Selbstentfaltung der eigenen Fähigkeiten und deren Anerkennung steht.

Man muss nicht Maslows Modell nutzen. Wie immer in den Wissenschaften, gibt es dazu pro und contra.
Aber mit den Jahren, wenn man eine Menge Menschen kennen gelernt und erlebt hat; wenn man außerdem selbst schwere Zeiten durchgemacht hat, merkt man, dass es immer zuerst ‚Basics‘ sind, auf die es ankommt.

Sich Verbunden-Fühlen – Liebe in ihren Spielarten

Ob Maslow oder andere Wissenschaftler oder Kulturen, in denen dieses Bewusstsein noch lebendig ist, sie alle wissen:

Sich-Verbunden-Fühlen ist ein ganz wesentliches, menschliches Bedürfnis. Weit in die Jugend hinein kann es als elementar empfunden werden, abgelehnt zu werden.
Das mag auch damit zusammenhängen, dass aus der „Herde“ ausgestoßen zu werden in früheren Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte einem Todesurteil gleich kam. Überleben war nur in der Herde möglich.

Aber woher auch immer stammend: Sich-Verbunden-fühlen ist elementar. Sich abgelehnt und dadurch verletzt zu fühlen, auch.

Daher kommt dieser Drang nach Anpassung bei vielen Menschen: Bloß nicht auffallen, erst recht nicht negativ, bloß dazugehören.

„Mainstream“

Das hat gute und schlechte Konsequenzen: Anpassung und allgemeine Regeln des Zusammenlebens sind notwendig, um das Zusammenleben zu ermöglichen.

Die Kehrseite:
Wer das „Anders-sein“ nicht mehr annehmen kann, der wird selbst in ein Korsett der Gedanken und Gefühle gezwängt.
Das hat Sigmund Freud geholfen, aufzuklären.

Wer das Anderssein nicht mehr annehmen kann, wird fundamental, um nicht zu sagen, faschistisch in der Anschauung, es gebe nur eine, richtige, spezifische Art von Verhalten und Aktionen. Alles andere muss ausgegrenzt oder gar vernichtet werden.

Plädoyer

Wissen und ein Bewusstsein schaffen, dass der Mensch mehr ist, als die Summe seiner Teile – oder zählbarer, von der Ratio gesteuerter Standardaktionen – kann helfen.

Offenheit, Toleranz und Verstehen und manchmal Verständnis zu fördern.

Populisten – Inflation – Wirtschaftskrise sind die Probleme – Migration ist eine LÖSUNG!

Wanderungen – Diversität – Szene: Film Ice Age (2000) – Bild: ©20th Century Fox

„Früher lehrten die Griechen uns die Philosophie – heute leeren sie die Mülleimer.“

Das ist ein nicht mehr ganz neuer Spruch, der die bittere Wahrheit auf den Punkt bringt:

Die Einwanderung ist Teil unserer mitteleuropäischen Kultur. Nicht erst seit ein paar Jahrzehnten. Aber schon seit den 1950er Jahren waren wir in dieser Region von den einwandernden Fachkräften und (Mit!-)arbeitern aus anderen Ländern angewiesen!

Das sogenannte „Wirtschaftswunder“ nach dem zweiten Weltkrieg wäre ohne sie nicht möglich gewesen!
Ganze Marketingkampagnen wurden im Süden Europas breit aufgestellt geführt, um Fachkräfte nach Deutschland zu holen!

Die Rente, wie wir sie kennen, wird mit den Geburtenraten der letzten Jahrzehnte nicht ausreichen, das ist schon seit mindestens 30 Jahren bekannt.

Momentan gibt es auch einen massiven Fachkräftemangel, der nur durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Ausland einigermaßen gedeckt werden kann.

Und früher? ‚Da war doch alles besser‘? Einfacher? „Deutsch…????“

Vom 4. bis zum 6. Jahrhundert fand die „Völkerwanderung“ statt: Ganze Völker fingen aufgrund von Kriegen und klimatischen Veränderungen an, zu wandern. Sie breiteten sich allein in Europa über den gesamten Kontinent aus und wurden lustig durchmischt.

Die Forschungen dazu (Dokumentation Reihe „Terra X“, ZDF) sind nach wie vor eine spannende Wissenschaft – ereignisreich, bildreich – und eben nicht einseitig!

Es ist wesentlicher Teil der Ergebnisse der Forschungen von Geschichte und Archäologie, dass Völker, die sich abschotteten, ziemlich bald untergingen.

Wer sich öffnet und integriert, kennen lernt, kann bereichert werden – durch Kultur, Kunst, Musik und Lebensart!

 


Anmerkung zu den verwendeten Medien des Animationsfilms:
„Wenn Du es nicht einfach erklären kannst, hast Du es nicht gut genug verstanden.“
(Albert Einstein, zugeschrieben.)

Positive Verstärkung – „Was hilft?“ – Leben – und Zusammenleben

(Bild lizenziert, Adobe CC)

„Positive Verstärkung“ ist ein Begriff aus der Psychologie. Er bedeutet, das erwünschtes Verhalten durch Anmerken verstärkt wird. Das kann verbales Anmerken sein – oder non-verbales, ein Lächeln, vielleicht…
Vielleicht freuen wir uns über etwas, das jemand tut – oder wir sehen  die künftigen, positiven Auswirkungen aufgrund von Erfahrung und loben die Qualität der Arbeit – oder des Ergebnisses.

Dieses Prinzip ist an sich schon sehr alt. Die moderne Psychologie hat auf ihrer Suche nach Antworten herausgefunden, dass sowohl in der Erziehung als auch im menschlichen Zusammenleben das positive Verstärken weitaus erfolgreicher ist, als (destruktive) Kritik.

Warum ist  das so?

Wir Menschen, unser Leben, werden sehr entscheidend davon bestimmt, welche Ideen, welche Bilder wir im Kopf alltäglich mit uns herumtragen.

Das bedeutet ganz schlicht: Wenn wir häufig oder ausschließlich kritisiert werden, führt das leicht dazu, dass wir im Alltag gegen diese Kritik im Kopf ankämpfen müssen.
Die Sorge, Fehler zu machen, wird größer. Sich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren, wird schwieriger, denn der Kopf wird beherrscht von der unerwünschten Idee, dem unerwünschten Bild.

Dagegen kann positive Verstärkung nicht nur die erwünschten Bilder, die erwünschten Ideen im Kopf hervorrufen oder eben verstärken; sie sorgt auch dafür, dass wir Menschen eine gute Meinung von uns bekommen und diese aufrecht erhalten können. Das stärkt uns.
Denn wir müssen dann nicht gegen etwas kämpfen, das uns vom ‚rechten Weg‘ abbringen will.

Sondern äußere Anforderung oder Ziel und inneres Bild sind passend, kongruent.

Ich habe früh im Leben von klugen Eltern darüber gelernt. Später habe ich durch Kontakte zu verschiedenen Kulturen auch gemerkt, dass solche Ideen in manchen Kulturen verankert sind, als selbstverständliches Alltagsverhalten.

Häufig liegt das zunächst daran, dass in strengen Klimaten, seien es Wüsten oder kalte Regionen, Menschen sich ihrer gegenseitigen Abhängigkeit mehr bewusst sind. Sie lernen früh, dass auch andere, nicht bekannte Menschen unsere Hilfe brauchen – so wie wir von ihrer Hilfe eines Tages abhängig werden können.

Es ist aber auch ein Erfahrungswert, dass alles für Menschen Positive, Freude, Lachen und Lebensmut, im Alltag für etwas mehr Freude sorgen. Kraft geben, mit den Unbilden des Lebens fertig zu werden.

Oft ist mir aufgefallen, dass in manchen Gegenden das Gute auch auszusprechen, schwer fällt. Ein Lächeln zu schenken. Weil es keine Gewohnheit ist.

Es lohnt sich, das zu üben. Die Auswirkungen können überraschend und voller Freude sein.

Vielleicht wird es möglich, wenn man es einmal bemerkt hat, durch kleine Gesten oder ein paar freundliche Worte, das Gute zu sehen – und zu bestärken.

Denn Freude und Güte sind ‚ansteckend‘.

Das Sündenbockprinzip – oder: „Wer ist Schuld an meinem Unglück?“ – Wahlen

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Das Prinzip ist alt und wird immer wieder ‚gerne genommen‘: Jemanden finden, dem man die Schuld für das eigene Unglück aufbürden kann. Dabei aber möglichst schnell und einfach erklärt. Leicht nachvollziehbar.

Große Krisen, Pandemien, weit verbreitetes Leid, plötzliche, finanzielle Einbußen, in früheren Jahrhunderten Missernten – oder Wirtschaftskrisen und daraus folgende, steigende Arbeitslosigkeit und Inflation, wie aktuell – werden so scheinbar schnell und einfach bewältigt.

Anders ausgedrückt, es kann in doppeltem Sinne Erleichterung verschaffen:

    • Mir wird als Mensch die Last der Schuld genommen.
    • Manchmal etwas komplexere Zusammenhänge werden plötzlich scheinbar einfach verständlich.
Im Extremfall entlädt sich dann der Zorn, die Frustration der Masse auf andere Bevölkerungsteile:
Solche, die zu „Sündenböcken“ gemacht wurden. Es ist Zorn und Frustration derer, die einfache Erklärungen zu brauchen scheinen.

Diese Phänomene werden durch Rechtspopulisten ausgenutzt und Menschen aufgehetzt, zugleich irre geführt:
    • Die „Fremden“ sind Schuld.
    • Sie müssen „in Schach“, „draußen“ gehalten werden.
    • Dann wird alles wieder gut.

Ob die Republikaner in den USA, die RN in Frankreich, die AfD in Deutschland, oder die FPÖ in Österreich – und viele andere überall auf der Welt: Sie alle machen sich diese Mechanismen zunutze. Sie wiederholen die Parolen stereotypisch, die gleichen Inhalte, manchmal die gleichen Formulierungen – seit Jahrhunderten.

Lassen wir uns nicht ausnutzen! Selbstbestimmung ist Teil einer demokratischen Gemeinschaft. Aber wer die Vorteile dieser Gemeinschaft nutzen will, der ist sich nicht nur der Rechte sondern auch der Pflichten bewusst.

Das Unglück, das wir sehen oder erfahren, können wir nicht immer verhindern. Es kann schicksalhaft sein – oder erkennbar menschlichen Ursprungs – aber wir haben immer in der Hand, wie wir reagieren.

Sich von Macht und Geld besessenen Parteien oder Gruppen manipulieren zu lassen, um ihnen zu Macht und Geld zu verhelfen, ist der falsche Weg.

Die Parteien haben ihre Programme mittlerweile immer auch online verfügbar.

Prüft die Werte, vor der Wahl!

Krieg – Macht – Machtspiele – (Un)Gleichgewicht – Besonnenheit statt Propaganda

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Krieg ist grausam und tragisch. Wenn es ihn gibt, muss man sich hüten, Propaganda die Oberhand gewinnen zu lassen. Mehr als einmal nach dem zweiten Weltkrieg stand die Welt kurz vor dem Abgrund eines dritten, nuklearen Weltkriegs.

Aber man sollte sich immer wieder bewusst sein, dass Nachrichten, insbesondere offizielle Stellungnahmen, immer ein Ziel vor Augen haben:

Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ist nur oberflächlich einer zwischen diesen beiden Ländern. Die Annahme, dass Putin und seine Unterstützer tatsächlich vor hätten, die früher der Sowjetunion angehörenden Nationen einzunehmen, ist eigentlich fast lächerlich.

Man braucht sich nur den Verlauf der Geschichte im Großen und im Kleinen ansehen, die Muster wiederholen sich:

    • Russland und der Westen hatten schon zu Sowjetzeiten ein sehr prekäres Machtgleichgewicht einzuhalten, das ständig in Gefahr war.
    • Die Innenpolitik eines Landes mithilfe eines Krieges nach außen „in den Griff“ bekommen zu wollen, ist auch ein probates und oft genutztes Mittel.
    • Russland ist tatsächlich – ob man das nun so sehen mag oder nicht – subjektiv durch die NATO ‚eingekreist‘.
      • Bedrohungsgefühle/-eindrücke sind immer subjektiv entscheidend!
      • Das heißt auch, Ursache und Wirkung sollten klar erkannt werden!
    • Wenn aber die Waffenlobby stärker gehört wird, weil sie an Kriegen verdienen – muss man sich nicht wundern.
    • Dass dann die Rufe nach Wiederbewaffnung laut werden, ist nicht überraschend.
    • Auch das „Muskelspiel“ der Waffenmanöver und Aufmärsche gehört dazu.

Seit wann hat in der Geschichte der Menschheit eine DROHKULISSE Frieden geschaffen??

Wer Frieden will, der bleibt besonnen. Auch im Auge des Sturms kann es falsch sein, oberflächlich zu betrachten und zu urteilen.

Nachrichten, die geeignet sind, den Krieg zu schüren und die Feindbilder zu stützen, sind Propaganda. Nicht mehr – und nicht weniger.

Besonnenheit tut not.